Der Aderlass gehört zu den ältesten medizinischen Heilverfahren. Er zählte damals zur Heilung, aber auch zur Vorbeugung (u. a. Hippokrates, 460 v. Christus)). Der Gynäkologe Bernhard Aschner erforschte um 1920 – 1930 die noch heute geltenden und angewandten Indikationsstellungen. Er prägte das moderne Verständnis vom Aderlass, dadurch erlebte diese Therapiemethode eine Renaissance in der Naturheilmedizin. Auch die Heilige Hildegard von Bingen (1098 – 1179) empfiehlt diese Therapiemethode (1-2x jährlich), um sich grundlegend und regelmäßig von innen her zu reinigen. Der Aderlass gilt, soweit er fachkundig und richtig angewendet wird, als Umstimmungs- und Ausleitungsmethode bei verschiedenen Krankheiten wie auch als präventive (vorbeugende) Maßnahme. Er ist mit blutigem Schröpfen und der Blutegeltherapie verwandt.
Durch die Fließeigenschaften des Blutes werden eine Vielzahl von Krankheiten beeinflusst. Ist der Zustand des Blutes beispielsweise sehr zähflüssig (Labordiagnostik), kann sich dies negativ auf den Gesundheitszustand auswirken. Deshalb wird beim Aderlass eine bestimmte Menge Blut entnommen, dies wirkt entstauend und regt die Neubildung des Blutes an. Der Flüssigkeitsverlust sorgt für eine Verdünnung des Blutes und senkt den Hämatokritwert (Anteil der zellulären Blutbestandteile). Auch verbessert sich die Fließeigenschaft des Blutes und es kann schlechter durchblutete Gebiete besser passieren.
Ein Aderlass wirkt Entzündungen entgegen und leitet schädliche Stoffe aus dem Körper aus. Darüber hinaus kann er eine beruhigende, krampflösende und schmerzlindernde Wirkung erzeugen.
Da der Aderlass mit einem Blutverlust einhergeht, kann er nicht bei jedem Patienten eingesetzt werden. Dazu gehört das Vorliegen einer Anämie (Blutarmut), einer ausgeprägten allgemeinen Schwäche oder einem niedrigen Blutdruck. Bei fieberhaften Infekten, Angina Pectoris, Austrocknung oder akutem Durchfall kann diese Therapieform ebenfalls nicht durchgeführt werden.
Es stehen zwei hauptsächliche Durchführungsweisen zur Verfügung. Zum einen der sogenannte Volumen-Aderlass und der Aderlass nach Hildegard von Bingen.
Dabei zählt der Volumen-Aderlass als Ausleitungsverfahren, der Hildegard-Aderlass eher als eine Umstimmungsmethode, welche den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen soll.
Für die individuelle Therapiewahl berate ich Sie gerne in meiner Praxis.
Bei dieser Form des Aderlasses wird die Menge des abgenommen Blutes ausgerichtet nach dem Alter, den Blutdruckwerten und dem Hämatokritwerten des Patienten. Dieses Verfahren kann einmal im Monat durchgeführt werden, also bis zu zwölfmal im Jahr. Bei mehrmaligem Aderlass wird der Blutdruck und Hämatokrit-Wert regelmäßig kontrolliert. Hierbei wird eine oberflächliche Vene in der Armbeuge des Patienten mit einer Hohlnadel punktiert. Anschließend werden bis zu 500 Milliliter Blut abgenommen.
Anwendungsgebiete des Volumen-Aderlasses, häufig bei phletorischen (vollblütigen) Patienten:
Diese Art von Aderlass richtet sich nach den Mondphasen. Er wird zwischen dem ersten und sechsten Tag nach dem Vollmond durchgeführt, da sich die Hildegard von Bingen Medizin an dem Säftehaushalt der Natur orientiert und davon ausgeht, dass sich beim Wechsel zum abnehmenden Mond die Blutfülle verändert. So sollen sich Schlacken oder Schadstoffe vom „guten“ Blut trennen und ausgeschieden werden. Hier wird eine Blutmenge von circa 100 ml entnommen, sobald das Blut bei der Abnahme hell und dünnflüssig wird, ist der Aderlass beendet.
Anwendungsgebiete des Hildegard-Aderlasses, zur Umstimmung des Körpers, somit eher bei Stoffwechsel- und sogenannten Zivilisationskrankheiten:
Die Akupunktur ist eine klassische naturheilkundliche Reiztherapie, welche die Selbstheilungskräfte des Körpers in Gang setzt. Ihre Wirkungsweise wird seit Jahren intensiv wissenschaftlich erforscht, viele Zusammenhänge sind bereits aufgeklärt. Sie hat sich bei vielen Krankheitsbildern über Jahrhunderte hinweg bewährt. Sie kann gestörte Funktionen wieder harmonisieren und Blockaden beseitigen.
Ganz besonders gut zeigt sich die Wirkung der Akupunktur bei Schmerzen, Allergien und häufig wiederkehrenden Erkältungskrankheiten – und all das praktisch ohne Nebenwirkungen. Das Ziel ist es, Energieblockaden im Körper zu lösen und so eine Schmerzlinderung zu erreichen. Dabei werden hauchdünne Nadeln in bestimmte Körperregionen sog. Energiebahnen (Meridiane), welche vordefiniert sind gesetzt und verbleiben dort für circa 20 bis 30 Minuten.
Teilweise können die Punkte durch sanftes Drehen oder Erwärmen der Nadeln oder sehr leichte Stromreize stimuliert werden. Beim Patienten können daraufhin verschiedene Empfindungen und Reaktionen um den Einstichpunkt herum entstehen. Oftmals breitet sich ein Wärmegefühl und Schwereempfinden aus, begleitet von leichtem Kribbeln, doch auch ein dumpfer Druck und Kälte um die Nadel herum können auftreten. Der Patient kann danach oftmals eine deutliche Entspannung verspüren, Schmerzen und Beschwerden können bereits nach den ersten Sitzungen spürbar nachlassen. Nebenwirkungen sind sehr selten, an den Einstichstellen der Nadeln kann es zu leichten Rötungen und Blutungen kommen.
Aufgrund der freigesetzten Energien im Körper können leichte Kreislaufreaktionen auftreten. Akupunkturbehandlungen sind im akuten oder chronischen Verlauf möglich.
Bei der augmentierten Akupunktur handelt es sich um eine Kombination aus Neuraltherapie und Akupunktur mit Elektrostimulation. Der Begriff „augmentiert“ bedeutet verstärkt. Dr. Dusan Covic, ehemaliger Leiter der Anästhesieabteilung am Klinikum Konstanz hat diese entwickelt. An der Freiburger Universität wurde die Methode in einer Doppelblindstudie an mehr als 3000 Allergikern mit akuten allergischen Symptomen der oberen Atemwege erprobt. Dabei zeigten über 75 % der Probanden bei den Allergiesymptomen gute bis sehr gute Erfolge. Die augmentierte Akupunktur besteht aus einer Kombination von Akupunktur, Neural- und Reizstromtherapie. Sie kommt hauptsächlich zur Behandlung von Heuschnupfen, also den allergischen Reaktionen auf Gräser, Pollen oder Blüten zum Einsatz. Die Behandlung wird 1-2 Mal zu Beginn der Heuschnupfensaison durchgeführt. Dabei ist der optimale Behandlungszeitraum innerhalb einer Woche nach Beginn der allergischen Symptome, das heißt der Patient sollte zum Zeitpunkt der Behandlung erste Beschwerden aufweisen. Wichtig dabei zu beachten ist, dass 24 Stunden vor der Behandlung weder Antiallergika noch Cortison eingenommen werden darf, da diese sonst die Wirksamkeit der Methode reduzieren (ggf. ist eine Rücksprache mit mir erforderlich, da ein Absetzen nicht in jedem Fall möglich ist!). Homöopathische Mittel können jedoch weiterhin eingenommen bzw. angewendet werden.
Die Behandlung wird in der Regel einmalig durchgeführt, wodurch das Immunsystem des Betroffenen danach über einen längeren Zeitraum in der Lage ist, die Allergene leichter zu bekämpfen. Die Symptome des Heuschnupfens können dadurch für Monate gelindert werden.
Sollten Sie innerhalb von vier Wochen nach der Therapie eine weitere Behandlung benötigen, weil der Effekt noch unzureichend ist oder sich nach einer anfänglichen Besserung erneut eine Verschlechterung einstellt, berechne ich diese Nachbehandlung nicht.
Für viele Patienten reicht jedoch eine Behandlung pro Saison aus. Dauert die Heuschnupfensaison sehr lange, kann eine Wiederholung der Behandlung erforderlich sein. Wichtig zu wissen ist das die Wirkung der augmentierten Akupunktur auf der Linderung der Symptome beruht, nicht auf der Beseitigung der Ursache. Nebenwirkungen entstehen bei der augmentierten Akupunktur in der Regel nicht. In Ausnahmefällen kann es zu einer vegetativen Kreislaufreaktion (Pulsanstieg, innere Unruhe, Kopfschmerzen oder Schwindel) kommen.
Die Dauer der gesamten Behandlung liegt bei etwa 15 Minuten. Nach einer umfangreichen Anamnese und anschließender Untersuchung ermittle ich mithilfe eines Elektroakupunkturgerätes über eine elektrische Messung zwei korrespondierende Akupunkturpunkte im Nackenbereich. In diese beiden Akupunkturpunkte wird nach einer Lokalanästhesie über Akupunkturnadeln eine kurze, über Sekunden dauernde elektrische Stimulation mit dem Elektroakupunkturgerät vorgenommen.
Diese Methode ist sehr schmerzarm, außer einem leichten Vibrieren im Bereich der Injektionsstelle ist kaum etwas zu spüren.
Für die Injektion an den Akupunkturstellen verwende ich ausschließlich ein Neuraltherapeutikum.
Die Blutegeltherapie ist ein bewährtes Verfahren der Naturheilkunde und schon seit über 3000 Jahren bekannt. Bei akuten wie auch chronischen Schmerzen hilft die Blutegeltherapie durch ihre einzigartige Wirkstoffkombination. Die Wirksubstanzen der Blutegel machen sie zu einer biologischen Apotheke. Der Speichel eines Blutegels enthält 20 bis 30 entzündungshemmende, schmerzlindernde, durchblutungsfördernde und blutverdünnende Substanzen. Besonders die Substanzen Hirudin und Eglin gelten als sehr hilfreich und wurden wissenschaftlich intensiv untersucht. Diese Substanzen gibt das kleine Tierchen während der Behandlung in die Wunde des Patienten ab.
Bei ganz unterschiedlichen Beschwerden und Schmerzen kann dies eine effektive Hilfe sein. Die Blutegeltherapie kann eine sehr wirkungsvolle Einzeltherapie, aber auch eine unterstützende Behandlungsmethode zur Schulmedizin sein.
Durch die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung der Blutegeltherapie sind weitere Einsatzgebiete möglich, auch kurzfristige Akutbehandlungen („Hexenschuss“, Hörsturz, Blutergüsse, Sportverletzungen) können durchgeführt werden.
Die Wirkstoffe der Blutegel lindern Schmerzen und die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke wird positiv beeinflusst. Schmerzmittel können häufig reduziert oder auch ausgesetzt werden. Zusätzlich können Schwellungen durch den Entstauungseffekt reduziert werden. Die Durchblutung und der Lymphstrom werden verbessert, somit wird das betroffene Gelenk wieder besser mit Nährstoffen versorgt und kann dadurch länger erhalten werden. Durch Wirksubstanzen, die beim Saugen von den Blutegeln in die Wunde abgegeben werden, wird eine Entzündungshemmung bewirkt.
Besonders geeignet bei Arthrosen:
- im Kniegelenk (auch mit einer begleitenden Bakerzyste)
- im Schultergelenk im Ellenbogengelenk der Wirbelgelenke
- im Handgelenk
- im Daumensattelgelenk
- in den Fingergelenken
- im Sprunggelenk
- im Großzehengrundgelenk
Bei rheumatischen Schüben können die Blutegel lokal auf das entzündete Gelenk gesetzt werden. Eine immunmodulierende Wirkung der Blutegelsubstanzen kann bei dieser Autoimmunerkrankug unterstützend zur medikamentösen Basistherapie wirken.
Schmerzen am äußeren Ellenbogengelenk
Schmerzen am inneren Ellenbogengelenk
Die Blutegeltherapie bewirkt eine Schmerzreduktion, somit kann sich die betroffene Muskulatur entspannen. Der „Teufelskreis“ von Verspannung, Schmerz, Verspannung kann unterbrochen werden. Eine gesteigerte Mikrozirkulation kann die Gewebeversorgung verbessern. Folgende Rückenschmerzen können behandelt werden:
- Chronische Schulter-, Nacken- und Rückenschmerzen durch Muskelverspannungen
- Bandscheibenvorfall
„Hexenschuss“
- Lumbalgie
- Ischialgie
- Schulter-Arm-Schmerzen
- Skoliose
- Morbus Scheuermann
- Wirbelgleiten
Hier bewirkt vor allem die Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes sehr effizient eine Linderung der Schwellung, des Schweregefühls, des Juckreizes und der Schmerzen. Das Fortschreiten der Erkrankung kann aufgehalten werden. Auch als unterstützende Therapie beim sog. Stripping oder Veröden der betroffenen Venen kann sich eine Blutegeltherapie bewähren, da sich die Bildung von erneuten Krampfadern verzögern kann.
Bei akuten Verletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen und Blutergüssen kann oft schon eine einmalige Anwendung schnelle Linderung bewirken. Ebenso bei vielen Beschwerden durch Überbelastung wie Sehnen- und Sehnenansatzentzündungen (z. B. Achillessehne).
Hier kann vor allem eine Blutegeltherapie kurz nach dem Auftreten der ersten Symptome eine Linderung bewirken. Aber auch bei bereits länger andauernden Beschwerden kann das Ansetzen von Blutegeln eine Besserung bewirken. Die Blutegel können bei diesen Krankheitsbildern lokale Durchblutungsstörungen und Lymphstauungen auflösen.
Vor allem bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen ist eine Behandlung über Reflexzonen angezeigt (sog. Umstimmungstherapie). Hier sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden um so den Organismus wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Auch die immunmodulierenden Wirkstoffe des Egel-Speichels wirken hier unterstützend.
Eine systemische Therapie ist angezeigt bei:
- Bluthochdruck
- Durchblutungsstörungen
- Stoffwechselstörungen
- Allergien/Heuschnupfen
- Wechseljahresbeschwerden
Zum einen hat der Biss des Blutegels die Wirkung eines Aderlasses (Entstauung), zum anderen gibt der Egel seinen Speichel mit den darin enthaltenen Wirkstoffen (entzündungshemmend, schmerzlindernd, antibiotisch) in das Blut und Gewebe seines Wirtes ab. Blutegel sind ein sogenanntes apothekenpflichtiges Fertigarzneimittel zur medizinischen Behandlung und unterliegen daher bei der Herstellung (Zucht) und Vertrieb einer staatlichen Überwachung. Ich beziehe meine Blutegel von einer ISO-zertifizierten Blutegelfarm aus Deutschland, welche die Tiere so weit als möglich unter natürlichen Lebensbedingungen halten. Auch nimmt die Firma die Tiere nach ihrem Einsatz zurück und bringt sie in ihren eigenen sogenannten Rentnerteichen in natürlicher Umgebung unter.
In meiner Praxis führe ich Blutegelbehandlungen in einer ruhigen Atmosphäre mit großer Sorgfalt und unter korrekten hygienischen Bedingungen durch. Nehmen Sie bei Interesse gerne Kontakt mit mir auf.
Schröpfen ist eine bewährte Heilmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), welche seit Tausenden von Jahren bekannt ist. Auch im alten Griechenland war diese Methode so beliebt und anerkannt, dass Schröpfgläser sogar die ärztliche Kunst, in Form einer Schröpfglocke als Emblem der Ärzte symbolisierten.
Das Schröpfen hat sich in nahezu jeder alten Medizinkultur entwickelt. Geschröpft wurde damals mit Kuhhörnern oder Bambussegmenten. Heute verwendet man Schröpfgefäße aus Glas oder Kunststoff mit einem Durchmesser von drei bis acht Zentimetern, die äußerlich an Glocken erinnern.
Schröpfen zählt aus naturheilkundlicher Sicht zu den ausleitenden Verfahren mit der Absicht, schädliche Stoffe aus dem Körper zu entfernen oder schmerzhafte Muskelverspannungen zu lösen. Man unterscheidet trockenes Schröpfen, blutiges Schröpfen und die Schröpfkopfmassage. Dabei werden unter Vakuum stehende Schröpfgefäße auf die Haut gesetzt. Hauptlokalisation sind hierbei der Rücken, aber auch im Leberbereich, auf der Brust, dem Bauch, auf Armen und Beinen kann diese Methode angewendet werden.
Im Vorfeld findet eine eingehende körperliche Untersuchung statt. Hier werden Muskelverhärtungen (Myogelosen), Verquellungen, Einziehungen, Asymmetrien oder ähnlich auffällige Stellen lokalisiert. Im Anschluss wird der Körper durch bestimmte Handgriffe abgetastet, um Durchblutungsverhältnisse und den Zustand der Muskeln beurteilen zu können. Die Ansatzstellen der Schröpfgläser werden nach dem Ermessen des Therapeuten gesetzt, entweder anhand dieser Untersuchungsergebnisse oder direkt über den schmerzenden Körperstellen. Auch bestimmte Akupunkturpunkte dienen als Lokalisationsorte. Zudem befinden sich am Rücken sogenannte Schröpfzonen, welche als Reflexzonen gelten und mit inneren Organen und Organsystemen in Verbindung stehen. Über diese Reflexzonen ist es möglich, die entsprechenden Organsysteme positiv zu beeinflussen. Zusätzlich wird durch das Schröpfen das Immunsystem gestärkt, das Nervensystem harmonisiert (vegetative Umstimmung) und eine konstitutionelle Schwäche (Asthenie) kann gekräftigt und angeregt werden.
Diese Massage stellt eine Variante des unblutigen Schröpfens dar. Die Schröpfköpfe werden über die zuvor eingeölte Haut in bestimmten Richtungen entlang des Lymphabflusses oder entgegen der Muskelverläufe bewegt. Somit soll der Effekt der Schröpfkopfbehandlung mit den Wirkungen einer Bindegewebsmassage kombiniert und verstärkt werden.
Schröpfen wird meist sehr gut vertragen. Fast immer entstehen durch das Schröpfen blaue Flecken, diese sind jedoch ein Teil der Behandlung und erwünscht und bleiben für eine Weile sichtbar. Schmerzen danach sind aber selten, falls diese auftreten, dann in der Art eines leichten Muskelkaters. Beim blutigen Schröpfen werden von mir strenge hygienische Vorkehrungen eingehalten. Es gibt allerdings Kontraindikationen für diese Therapiemethode (z. B. Einnahme von Blutverdünnern, akute Entzündungen etc.). Diese werden in einem im Vorfeld stattfindenden Aufklärungsgespräch ausgeschlossen, gerne berate ich Sie hierzu.
Findet Anwendung bei schlecht durchbluteten, kühlen und blassen Gelosen (Verhärtungen). In der TCM spricht man hier von „Kälte-„ oder „Leere-Zuständen“. Die Schröpfgläser werden auf die Haut aufgesetzt durch den vorhandenen Unterdruck in den Gläsern kommt es zu einer vermehrten Durchblutung des Gewebes. Hierdurch wird der Lymphfluss und der Stoffwechsel angeregt, dies wirkt aktivierend und kräftigend. Des weiteren können Verspannungen und Verhärtungen gelockert werden und bestehende Schmerzen gemindert. Nach ungefähr 15-20 Min werden die Gläser wieder entfernt. Im behandelten Bereich bildet sich ein Bluterguss, dieser ist jedoch erwünscht und wesentlich für den Therapieeffekt. Das Hämatom klingt innerhalb von wenigen Stunden bis Tagen wieder ab.
Ist eine Therapiemöglichkeit bei Abflussstörungen oder als Ausleitungsverfahren von schädlichen Stoffen. Außerdem können Schmerzen die durch das Anritzen entstehen, die inneren Organe über Reflexwege stärker beeinflussen. In der TCM wiederum wird diese Methode bei „Hitze-„ oder „Fülle-Zuständen“ angewendet. Geeignet sind gut durchblutete oder auch sicht- und/oder tastbare „pralle“ Stellen am Rücken.
Die Haut wird vor dem Aufsetzen der Schröpfgefäße mit einer kleinen Lanzette oberflächlich eingeritzt. Durch den Unterdruck, der in den Gläsern herrscht, wird Blut und Gewebsflüssigkeit in die Gläser gesaugt (circa 10 ml – 100 ml) und somit ausgeleitet. Dadurch kann der Zustand der Fülle gemindert werden, der Organismus entlastet werden.
Bei Gua Sha handelt es sich um ein ausleitendes Therapieverfahren, welches seinen Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin hat. Diese greift auf ein mehr als 2000 Jahre alte Heilverfahren zurück. In weiten Teilen Asiens gehört Gua Sha zur Volksmedizin und wird dort häufig als erste Maßnahme bei Feststellung einer Krankheit eingesetzt. Gua Sha ist eine „schabende“ (Gua) Bindegewebsmassage, die mit speziellen Werkzeugen („Schabern“) und dafür geeigneten Ölen durchgeführt wird. Die Massage erzeugt eine Hautrötung mit punkt- oder strichförmigen minimalen Hautblutungen. Dabei wird die Haut zwar gereizt, aber nicht verletzt. Die entstandenen Hautrötungen klingen noch 2-5 Tagen wieder ab. Es handelt sich um eine traditionelle Massagetechnik, bei dem schmerzhafte Muskelpartien v. a. im Bereich der Schulter und des Rückens mit „Schabern“ aus Horn oder Halbedelsteinen behandelt werden. Es geht bei dieser Behandlung darum, durch Ausstreichen von schmerzhaften Stellen, Ablagerungen (Schlacken) zwischen Muskeln und Bindegewebe zu mobilisieren und an die Oberfläche zu befördern.
Wie beim Schröpfen auch, wird bei Gua Sha vermehrt Blut in die Haut transportiert. Als Folge wird die Durchblutung von Haut, Muskulatur und dem Bindegewebe stimuliert. Gua Sha gehört zu den Reflextherapien, zudem aktiviert es Akupunkturpunkte. So nimmt man an, dass durch diese Therapie nicht nur der Stoffwechsel in der Haut, sondern auch in den mit den entsprechenden Hautbereichen assoziierten inneren Organen gefördert wird. Durch Gua Sha (Schaben und Kratzen) an bestimmten Körperstellen können Schmerzen gelindert oder aufgelöst, überschüssige Stoffwechselprodukt abtransportiert und die Zellversorgung optimiert werden.
Die Moxa-Therapie wird auch als Moxibustion oder Moxen bezeichnet und ist ein fester Bestandteil der Traditionell Chinesischen Medizin. Moxa ist in Asien ein begehrtes und weitverbreitetes Hausmittel welches gerne zur Vorbeugung und Gesunderhaltung angewandt wird. Hierbei werden sorgfältig ausgewählte Meridianpunkte durch das Abbrennen von Moxakraut erwärmt. So besagt ein Sprichwort, dass keine weite Reise angetreten werden sollte, ohne vorher das „Qi“, die Lebensenergie , durch Moxa angereichert zu haben. Die Ursprünge der Moxibustion reichen sogar weiter zurück als die der Akupunktur. Grabfunde belegen, dass nachdem sich die Menschen das Feuer zunutze gemacht haben, sie angezündete Beifußblätter verwendeten und diese dann über schmerzhafte Stellen am Körper hielten. Auch in Europa genießt die Moxa Therapie immer mehr Aufmerksamkeit und kommt zunehmend als Teilbereich der Akupunktur, mit selbiger zum Einsatz. Das Moxibustieren, die Erwärmung von Akupunkturpunkten mit Moxakraut soll Zuständen von energetischer Kälte und Leere entgegenwirken.
Dieses Moxakraut besteht aus getrockneten Blättern der Artemisia vulgaris, dem Beifuß, der die Eigenschaft besitzt, dass seine Hitze tief in den Körper eindringt und damit die Zirkulation von Energie und Blut stimuliert. Das Moxa-Kraut, bekannt als Beifußkraut, wird auch im westlichen Kulturraum seit vielen Jahrhunderten, vor allem in der Klostermedizin genutzt. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten viele Substanzen im Moxa-Kraut entdecken, beispielsweise ätherische Öle, von denen das Cineol und das Thujaöl die bedeutendsten sind. Weitere Inhaltsstoffe sind das Colin, Baumharze, die Vitamine A, B, C und D, das Tannen, Kaliumchlorid, Eisen und Magnesium. Die Moxa-Therapie ist basierend auf dem Prinzip der Gegenregulation. Das bedeutet, dass durch die Moxibustion Nervenendigungen der Haut angeregt werden, was wiederum die Hirnanhangdrüse und die Nebennieren aktiviert. Dadurch werden Hormone freigesetzt, welche eine heilsame Wirkung im Körper entfalten können.
Dabei gibt es zwei Formen der Moxibustion: eine direkte Moxibustion (Moxa-Kegel) und eine indirekte Moxibustion (Moxa-Zigarren). Bei der direkten Moxibustion werden Moxakegel direkt auf die Akupunkturpunkte gesetzt. Um Verbrennungen zu vermeiden, aber auch um die therapeutische Wirkung zu verstärken, werden Zwischenauflagen in Form von Ingwer- oder Knoblauchscheiben verwendet. Der Ingwer wirkt zusätzlich erwärmend. Bei der indirekten Moxibustion werden beispielsweise spezielle Moxazigarren verendet. Diese werden im Abstand von wenigen Zentimetern über die Haut gehalten und die entsprechenden Akupunkturpunkte so lange behandelt, bis der Patient einen deutlichen Hitzereiz verspürt. Die Behandlung ist jedoch in keiner Weise unangenehm oder gar schmerzhaft. Als Alternative kann auch mit Moxanadeln behandelt werden. Diese werden in Form von Moxarollen auf eine Akupunkturnadel aufgesteckt, darüber gelangt dann die Wärme in den Körper. Sollte ein Patient den Geruch von Moxarauch, welcher bei der Behandlung entsteht, nicht mögen, biete ich die Moxa-Therapie auch mit einer Moxalampe an. Eine mit über 30 Mineralien belegte Keramikplatte erzeugt bei circa 280 Grad Celsius ein Infrarotspektrum mit elektromagnetischen Wellen. Die Wirkung und Erfolge dieser Art von Therapie sind nahezu gleich.
Bei korrekter und indizierter Anwendung kann die Moxa-Therapie für den Patienten von großem gesundheitlichem Nutzen sein. Es gibt jedoch Patienten, bei welchen die Moxa-Therapie nicht geeignet ist (z. B. Fiebrige Infekte, Entzündungen). Im Rahmen eines ausführlichen Anamnese Gespräches werden solche Kontraindikationen ermittelt, sodass die richtige Form des Ausleitungsverfahrens für Sie gefunden werden kann. Ich berate Sie hierzu gerne.
Die von außen zugeführte Wärme soll nach den Vorstellungen der Traditionellen Chinesischen Medizin, Feuchtigkeit und Kälte aus den Meridianen, der Körperoberfläche sowie den Organen vertreiben.
Durch die Erwärmung kann sich die Gewebedurchblutung in den entsprechenden Hautbereichen verbessern. Über entsprechende Reflexzonen können im Zuge der Reflexzonen Therapie die zugehörigen Organfunktionen aktiviert werden. Somit kann aus naturheilkundlicher Sicht die Immunabwehr gestärkt und Dysbalancen (Ungleichgewichte) im Nervensystem ausgeglichen werden. In einem alten Buch der TCM wurde der Eintrag gefunden: „Was die Nadel nicht zu heilen vermag, dagegen wirkt die Moxatherapie“.
Somit stellt die Moxibustion eine weitere wichtige Therapiesäule der TCM dar, vor allem wenn Wind und Kälte im Spiel sind.
Es handelt sich hier um eine sehr sanfte Wirbel- und Gelenktherapie, welche bei der Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates zum Einsatz kommt. Eigentlich werden bei diesem Verfahren zwei Therapien vereint. Die Methode Dorn ist ein einfaches einrenkendes Verfahren und wird unterstützt mit der Massage nach Breuss. Wirbel können sich aus ihrer normalen Stellung verdrehen oder verschieben und somit Schmerzen und Beschwerden verursachen. An dieser Stelle setzt die Dorn-Therapie an. Bei dieser Therapieform werden durch sanfte und einfühlsame Bewegungen des Therapeuten unter aktiver Mitarbeit des Patienten die Wirbel und Gelenke zurück in ihre richtige Position gebracht. Bandscheiben, Nerven und Gefäße werden entlastet und die Versorgung und Funktion der zugehörigen Organe wird verbessert. Das Ziel dieser Therapie ist eine „Begradigung“ des Körpers von unten nach oben. Die Massage nach Breuss ist eine sanfte Behandlung mit Massageöl, diese soll bei der Regeneration der Bandscheiben helfen sowie die Muskulatur lockern und gilt als Vor- und Nachbereitung für die Anwendung der Dorn-Therapie.
Die Dorn-Methode dient der sanften Behandlung von Wirbel- und Gelenkblockaden. Die Therapie kann sich sowohl lokal begrenzt in und um das Gelenk auswirken, wie auch regional und ganzheitlich. Denn die Wirbelsäule ist nicht nur ein zentrales Achsenorgan, sondern durch die Verbindung mit Nerven auch eine wichtige Schaltstelle zwischen Organen, dem Bewegungssystem, Energiebahnen und dem Gehirn. Deshalb lassen sich funktionelle Störungen z. B. Kopfschmerzen oder Meniskusprobleme auch an der Stellung einzelner Wirbelkörper ablesen. Aber in gleicher Weise kann mit dieser Methode Einfluss auf verschiedene Strukturen des Bewegungsapparates genommen werden. Dazu gehören Gelenke, Wirbelkörper und Gelenkknorpel, Bänder, Kapseln und Faszien. Es kann ein Ausgleich auf das Nervensystem geschehen und das Energiesystem entsprechend der Meridian-Lehre (TCM) kann positiv beeinflusst werden. Hier lässt sich die Ganzheitlichkeit der Therapie erkennen. Mit der Methode Dorn wird dem Körper aus der Bewegung heraus ein sanftes Angebot gemacht, in dessen Idealzustand zurückzukehren.
Die Massage als Vor- und Nachbereitung für die Anwendung der Dorn-Therapie wird sanft, langsam und mit relativ wenig Druck ausgeführt. Sie führt zu einer tiefen und sofortigen Entspannung. Diese spezielle energetische Rückenmassage kann körperliche, seelische und energetische Blockaden lösen. Das dabei verwendete stoffwechselfördernde Johanniskrautöl wird unter sanfter Streckung der Wirbelsäule tief in das Gewebe einmassiert. Bei der Massage erfolgt eine besondere Berücksichtigung des Verlaufs der Meridiane.
Mögliche Kontraindikationen wie akute Verletzungen, Bandscheibenvorfälle, entzündlich-rheumatische Erkrankungen werden in einem vorab stattfindenden Anamnese Gespräch abgeklärt!
Vor allem Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule, auch mit ausstrahlender Symptomatik in Arme, Kopf und Beine sowie Schmerzen in einzelnen Gelenken, eignen sich für diese Behandlung. Sie kann angewendet werden bei:
Wirbelsäulenverschiebungen oder fehlpositionierte Wirbel können unterschiedlichste Beschwerden hervorrufen. Eine wichtige Rolle bei dieser Therapieform spielt die Korrektur der Beinlängendifferenz. Aus diesem Grund wird zunächst überprüft, ob beide Beine die gleiche Länge aufweisen. Vorliegende Differenzen können die Stabilität und die Belastungsfähigkeit der Wirbelsäule negativ beeinflussen und v. a. zu Fehlbelastungen führen.
Ursache für eine Beinlängendifferenz kann an einem erworbenen Beckenschiefstand liegen. Mithilfe spezieller Griffe kann dieser in vielen Fällen behoben werden. Im Anschluss werden sämtliche Gelenke der Beine überprüft und wenn nötig eingerichtet.
Nun erfolgt die eigentliche Untersuchung der Wirbelsäule, das Abtasten der Wirbel vom Kreuz-und Steißbeinbereich bis zum Halswirbelbereich. Bei Fehlstellungen folgt auch hier eine Korrektur mit einer speziellen Druckmethode, welche durch bestimmte Bewegungen des Patienten (Pendelbewegungen der Arme und Beine) unterstützt wird. Dies geschieht durch sanften oder auch stärkeren seitlichen Druck an den Dorn- oder Querfortsätzen der Wirbelkörper.
Die homöopathische Eigenbluttherapie gilt als ein klassisches naturheilkundliches Verfahren, welches bereits die Ägypter und Chinesen zu therapeutischen Zwecken eingesetzt haben. In Europa wurde diese Methode erst durch den Berliner Chirurgen August Bier (1861 – 1949) populär. Dieser Arzt war auf der Suche nach Therapiemethoden, welche Abwehrkräfte und die natürlichen Heilvorgänge im Körper des Patienten stärken. Er interessierte sich im Besonderen für Reiztherapien, die mit Hilfe von Fieber und Entzündungen das Abwehrsystem aktivieren. Dabei entdeckte er, dass Knochenbrüche schneller heilen, wenn sich ein Bluterguss an der Bruchstelle bildet. Das brachte ihn auf die Idee, bei Patienten mit einer verzögerten Wundheilung Eigenblut zwischen die Frakturenden (Knochenteile) zu spritzen. Die Entzündungsreaktion, die der Arzt dadurch ausgelöst hatte, führte tatsächlich zu einer schnelleren Heilung des Knochenbruchs. Die Eigenbluttherapie ist eine unspezifische Reiztherapie und gilt als sogenannte Umstimmungsbehandlung. Das zurückgespritzte Blut wirkt hier mit seinem Gehalt an Hormonen, Immunkörpern, Eiweißpartikeln, Salzen und Mineralien als Reizstoff und wird vom Organismus als Fremdkörper angesehen. Somit fungiert das reinjizierte Blut des Patienten als Informationsträger für das Immunsystem mit dem Effekt, die Abwehrsituation anzuregen.Bei dieser Therapieform ist auch ein Kerngedanke, dass während einer Krankheit natürliche Heilvorgänge aktiviert werden, um so die Reaktionsfähigkeit des Körpers, vor allem bei chronischen Erkrankungen zu steigern. Hierbei sollen die Selbstheilungskräfte angeregt werden und der Körper dadurch auch auf andere Therapien stärker ansprechen. Die Wirkungsweise der Eigenbluttherapie beruht auf dem homöopathischen Prinzip Gleiches mit Gleichem zu heilen.
Die Eigenbluttherapie wird oftmals unterstützend im Zusammenwirken mit weiteren Therapien verwendet. Hier geht es darum, die allgemeine Abwehrkraft zu steigern, indem das Immunsystem und die Körperregulation normalisiert werden.
Bei der Eigenbluttherapie wird dem Patienten Blut aus der Vene entnommen und dem Körper anschließend wieder zurückgeführt. Das Blut kann dabei in einen Muskel, in oder unter die Haut gespritzt werden. Es kann aber auch in homöopathischen Schritten aufbereitet und als Tropfen eingenommen werden.
Man geht davon aus, dass das zurückgegebene Blut als erneute Infektion vom Organismus erkannt und mit einer Abwehrstimulation des Körpers reagiert wird. Eiweißverbindungen, die beim Blutzerfall freigesetzt werden, dadurch, dass das Blut für eine kurze Zeitspanne außerhalb des Körpers verbleibt, stellen einen Fremdreiz dar. Auf diesen Reiz reagiert der Organismus mit einer Abwehrreaktion in Form einer leichten Entzündung und Temperaturerhöhung. Auf diese Weise kann ein chronischer Krankheitszustand in einen akuten Zustand zurückgeführt und geheilt werden. Bei der Eigenbluttherapie steigt die Leukozytenzahl im Blut an. Dies sieht man als Zeichen dafür, dass vermehrt Antikörper gebildet werden. Hierbei kann es zu einer Erstverschlimmerung der Symptome und einem leichten Temperaturanstieg kommen. Diese Reaktionen verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit und gelten als Zeichen, das der Heilungsprozess eingeleitet wird.
Im Normalfall wird die Behandlung mit Eigenblut gut vertragen. Es gibt jedoch auch bei dieser Therapiemethode Kontraindikationen wie Blutgerinnungsstörungen, Venenentzündungen und die Einnahme von Blutverdünnern, Immunsuppressiva und Glukokortikoiden.
Gerne berate ich Sie zu diesem Therapieverfahren, eventuell auch als unterstützende Säule einer anderen Behandlung oder bei der Therapie von Kindern.
Unter einer Infusionstherapie versteht man das direkte Einleiten von Flüssigkeit in den Körper über eine Vene. Die Flüssigkeit kann bereits das Medikament sein oder aber als Trägersubstanz dafür dienen. Je nach Menge und Zusammensetzung dauert eine Infusion zwischen 15 und 60 Minuten.
Unser Körper benötigt Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, um gut funktionieren zu können. Diese Stoffe stärken unser Immunsystem, steigern unsere Leistungsfähigkeit, beseitigen Mangelzustände und wirken sich im menschlichen Organismus positiv auf die Zellleistung aus. Klassische „Mikronährstoff-Räuber“ sind akute oder chronische Entzündungen, Medikamente wie Antibiotika, Säureblocker oder Diabetesmittel, anhaltende Stresssituationen, Schlafmangel oder eine unausgewogene Ernährung. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen oder diese zu beheben, sind wir in solchen Fällen auf eine externe Zufuhr von Mikronährstoffen angewiesen. Ob nun Flüssigkeiten, Medikamente oder Nährstoffe – mit dieser Therapieform können diese direkt ins Körpergewebe gelangen und entfalten unmittelbar ihre Wirkung. Somit kommen die Wirkstoffe ohne Verzögerung und ohne Umwege direkt in den Blutkreislauf. Gerade bei geschwächten Patienten oder Menschen mit einer verminderten Resorptionsfähigkeit des Darms ist dies von Vorteil.
Bei einer Vitamin-C-Infusion beispielsweise wird hochdosiertes Vitamin C über eine Vene in den Blutkreislauf des Patienten geleitet. Anders als es bei Tabletten oder Pulvern der Fall ist, welche man nur in begrenztem Maße über den Magen-Darm-Trakt dem Körper zuführen kann, werden auf diesem Weg deutlich höhere Wirkspiegel im Blut erzielt. Eine ausreichende Vitamin C-Versorgung wiederum ist Voraussetzung für viele Stoffwechselprozesse (Hormon- und Nervensystem, Fettstoffwechsel, Funktionserhalt der Knochen und dem Bindegewebe, körpereigene Abwehr, Radikalfänger). Gerade Raucher, Leistungssportler und Menschen, welche häufig physischen oder psychischen Stresssituationen ausgesetzt sind, benötigen mehr Vitamin C.
Ein Mangel an diesem Vitamin kann sich vor allem durch Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, verlangsamte Erholung nach einer Krankheit und erhöhte Reizbarkeit bemerkbar machen. Die DGE empfiehlt eine Aufnahme von täglich ca. 75 mg Vitamin C. Bei gesunden Menschen ist diese Menge ausreichend, damit kein Mangel entsteht. Eine heilende oder krankheitsvorbeugende Wirkung bedarf jedoch oftmals höheren Dosen. Die Hochdosis-Therapie mit Vitamin C ist beginnend bei 7, 5 g pro Infusionseinheit und wird ab der zweiten Therapiesitzung auf 15 g gesteigert, dies entspricht in etwa einer PKW-Ladung mit frischen Zitronen. Vitamin C-Infusionen werden in der Regel sehr gut vertragen, mit Nebenwirkungen ist eher selten zu rechnen.
Bei der Eigenbluttherapie wird dem Patienten Blut aus der Vene entnommen und dem Körper anschließend wieder zurückgeführt. Das Blut kann dabei in einen Muskel, in oder unter die Haut gespritzt werden. Es kann aber auch in homöopathischen Schritten aufbereitet und als Tropfen eingenommen werden.
Um den Bedarf der Vitalstoffe, welche der Patient benötigt, besser diagnostizieren zu können, biete ich verschiedene Tests mit Partnerlaboren an:
Kinesio-Taping ist eine alternative Möglichkeit zur Behandlung von Funktionsstörungen am gesamten Bewegungsapparat, bei Sportlern bei Überlastungen, nach unterschiedlichsten Verletzungen und bei muskulären Verspannungen. Die Tapes sind elastische Klebebänder, die unter Beachtung der anatomischen Strukturen nach funktionellen Gesichtspunkten angebracht werden. Das Kinesio-Taping gilt als sogenannte „zweite Haut“ und wird erfolgreich angewandt gegen Schmerzen im Bewegungsapparat. Es wurde in den 70er-Jahren von dem Chiropraktiker und Kinesiologen Dr. Kenzo Kase aus Japan entwickelt. Er suchte nach einer Möglichkeit, um Schmerzen auf natürliche Weise ohne Medikamente zu lindern. Er war mit den Eigenschaften bekannter Tapematerialien nicht zufrieden und erfand ein Band, welches aus elastischem Baumwollgewebe und Acrylkleber besteht. Der Kleber wurde in sinusförmigen Aussparungen wellenförmig auf das Gewebe aufgebracht. Dieses neu entwickelte Tape testete Dr. Kenzo zuerst an Sumoringern, da bei diesen ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht. Er entwickelte mit seinem neuartigen Tape und der Anlagetechnik eine neue Therapie, die heute weltweit von Orthopäden und Sporttherapeuten Anwendung findet. Dabei gibt es unterschiedliche Techniken mit verschiedenen Tape-Zuschnitten zur Tonisierung oder Detonisierung (Steigerung bzw. Linderung der Muskelspannung) der Muskel.
Mittlerweile ist das Kinesiotaping in den USA und Europa sowie Deutschland ziemlich verbreitet, vor allem unter Sportlern und im Profi-Sportbereich. Man schätzt, dass inzwischen dreißig bis vierzig Prozent der Olympiateilnehmer Kinesiotaping verwenden.
Das Konzept unterstützt vor allem die Therapie von Verletzungen sowie akute und chronische Schmerzen im Bewegungsapparat. Durch diese Taping-Methode wird der Raum zwischen Haut und Muskulatur vergrößert, die in der Haut befindlichen Rezeptoren durch die Bewegung aktiviert, wodurch es dann zu einer Verbesserung der Mikrozirkulation kommt. Der Lymphabfluss wird reguliert, die Blutzirkulation angeregt und Muskeln und Gelenke werden wirksam entlastet, was wiederum zu einer Schmerzreduzierung und Gelenkstabilität führt.
Das Kinesio-Taping wird sehr erfolgreich in der Krankengymnastik, in der Sportphysiotherapie und Orthopädie, sowie bei manueller Lymphdrainage und der Schmerztherapie eingesetzt.
Wissenschaftliche Studien zum Wirkmechanismus sind bisher nicht veröffentlicht worden. In der praktischen Anwendung der Kinesio-Tapes lassen sich Veränderung der Muskelspannung und eine eine Verbesserung der Gelenkfunktion, eine Schmerzlinderung und eine Verbesserung des Lymphabflusses beobachten. Ebenfalls sind muskulär bedingte Gelenkfehlhaltungen durch die hochelastischen Eigenschaften des Materials korrigierbar.
Unter Neuraltherapie versteht man die gezielte Behandlung von örtlich begrenzten oder auch allgemeinen Störungen des Organismus durch die gezielte Injektion eines Lokalanästhetikums (meist Procain®). Hierbei geht man von der Stimulation von Triggerpunkten des vegetativen Nervensystems aus, die zu einer Unterdrückung der Erregungsübertragung und somit zur Reduktion von Schmerzen beiträgt. Durch die gezielten Reize der Neuraltherapie sollen bestimmte Nervenverbindungen für kurze Zeit unterbrochen werden. Dadurch soll der Körper die Möglichkeit bekommen, sich selbst wieder in einem Normalzustand zu organisieren (ähnlich, einem Neustart eines Computers). Das verwendete Betäubungsmittel kann nicht nur den Schmerz kurz- oder langfristig ausschalten, sondern auch die Selbstheilung des Körpers unterstützen. Denn das verwendete Medikament Procain ® oder auch Lidocain ® kann zur Stabilisierung von Nervenzellwänden beitragen und die Durchblutung in den Gefäßen fördern. Dadurch soll die Injektion mit Procain ® auch antirheumatisch und entzündungshemmend wirken.
Kommt es durch die Segmenttherapie zu keiner Besserung, wird eine Störfeldtherapie eingeleitet. Das bedeutet, dass man von der Existenz von sogenannten Störfeldern ausgeht, welche via Fernwirkung Beschwerden in anderen Bereichen verursachen können. Als Störfelder werden chronisch belastende Faktoren bezeichnet. Diese sind selbst meist unauffällig und verursachen keine Schmerzen, können sich aber in ganz anderen Körperregionen belastend auswirken. Sie können Körperfunktionen dauerhaft irritieren und unsere natürlichen Abwehrkräfte schwächen. Sie senden Dauerreize an zum Teil weit entfernte Körperregionen und verursachen dort Erkrankungen und Schmerzen. Als typische Störfelder gelten unter anderem Tonsillen (Gaumenmandeln), Nasennebenhöhlen, Zahn-Kiefer-Bereich, Prostata, gynäkologischer Bereich, frühere Verletzungen und Narben aller Art. Hierbei wird das Lokalanästhetikum in „Grenzstränge“, welche parallel zur Wirbelsäule verlaufen, gespritzt. In diesen Grenzsträngen befinden sich Schaltstellen (Ganglien) des vegetativen Nervensystems. Hierüber sollen größere Körperareale therapiert werden. Wird nun das vorhandene Störfeld mittels Anästhetikum ausgeschaltet, sollten sich die Beschwerden rasch verbessern.
In der Regel beginnt die Neuraltherapie als sogenannte Segmenttherapie. Hierbei wird ein lokales Betäubungsmittel durch „Quaddelung“ in den Bereich der Beschwerden eingebracht. Das Quaddeln beschreibt das Einbringen von Wirkstoffen (Medikament) in die obere Hautschicht, die Muskulatur oder an Nerven. Hierbei sollen chronische Reizprozesse temporär durchbrochen werden. Man geht in der Neuraltherapie davon aus, dass die inneren Organe auf bestimmten Segmenten der Haut (Dermatome) repräsentiert werden und mit diesen jeweiligen Organen über Nerven in Verbindung stehen. Beispielsweise können sich Beschwerden der Gallenblase durch Schmerzen in der rechten Schulter bemerkbar machen. Durch das Verabreichen des Betäubungsmittels (Anästhetikum) in die Haut, kann über den Nerv das entsprechende Organ erreicht werden.
Ziel der Neuraltherapie ist es die Selbstheilungskräfte des Körpers (Regulation) über das vegetative Nervensystem mittels Injektionen eines kurz wirkenden Lokalanästhetikum anzuregen.
Bei langjähriger Einnahme von Medikamenten kann die Neuraltherapie eine sehr effektive alternativ – therapeutische Option sein. Gerade wenn der Körper mit der Selbstregulation überfordert ist, vorkommend vor allem bei vielen akuten oder chronischen Erkrankungen, kann die Behandlung des Patienten durch eine Neuraltherapie wirksam und zweckmäßig sein.
Die Neuraltherapie zählt zur sogenannten Komplementärtherapie. Sie wird sowohl von Ärzten wie auch von Heilpraktikern angewandt.
Ich berate Sie gerne persönlich zu den Möglichkeiten und Grenzen dieser alternativen Behandlungsmethode, wenn Sie wissen möchten, ob Neuraltherapie das Richtige für Sie ist.
Im Jahre 1925 spritzte der Arzt Ferdinand Huneke bei einer Migränepatientin ein Lokalanästhetikum, dabei verschwand völlig überraschend und unbeabsichtigt der Kopfschmerz der Patientin. Jahre später spritzte Huneke an einer Unterschenkelwunde einer Patientin eine betäubende Injektion, dabei verschwanden innerhalb von Sekunden die Schulterbeschwerden dieser Frau.
Dieses Phänomen beschrieb damals der Arzt als „Sekundenphänomen“. Zusammen mit seinem Bruder entwickelte Huneke in den darauffolgenden Jahren das Therapiekonzept der Neuraltherapie. Die Neuraltherapie nach Huneke umfasst seither drei Ebenen: die lokale Therapie, die Segmenttherapie und die Störfeldtherapie.
Nach einer ausführlichen Anamnese und Ausschluss von eventuell vorhandenen Kontraindikationen (z. B. Herzerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, akute Entzündungen) wird beim Patienten eine körperliche Untersuchung durchgeführt, unter anderem auf schmerzhafte Dermatome. Anschließend wird das Lokalanästhetikum entweder lokal verabreicht oder rund um ein Störfeld injiziert.
In manchem Fällen reicht eine einmalige Neuraltherapie-Sitzung aus, es können aber auch mehrere Sitzungen nötig sein. Überempfindlichkeitsreaktionen kommen eher selten vor und können durch eine kleine Test-Injektion vor der eigentlichen Behandlung ausgeschlossen werden.